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Dezember 2017

- Die Weihnachtskrippe in Santa Cruz -

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Es war kurz nach Weihnachten. Madeira, die Insel im Atlantik, war von der Wärme des Golfstroms umspült. Man spürte den Winter nicht: Der Himmel war wolkenlos blau, die Luft frühlingshaft lau, die felsige Landschaft in sattem Grün von Blumen bunt durchwirkt. Ganz anders als in Deutschland, wo zur gleichen Zeit klirrende Kälte herrschte. Dort lag das ganze Land unter einer dichten grauen Wolkendecke in Dämmerlicht verborgen und Schneeregen jagte die Menschen in ihre Häuser. Doch nicht nur das schöne Wetter auf Madeira hatte uns überrascht: Beeindruckend waren auch die Ortschaften mit einem üppigen weihnachtlichen Flair, das wir so von Zuhause nicht kannten. Lichterketten spannten sich über Straßenzüge und viele Häuser waren mit farbenfrohen Girlanden verziert. In Santa Cruz schließlich entdeckten wir eine Krippe, von der ich mich sofort angezogen fühlte. Sie stand inmitten von Blumenbeeten auf einem Platz. Die Figuren waren lebensgroß und schön gestaltet, der Stall luftig gebaut und mit vielen roten Weihnachtssternen rot blühenden Weihnachtssternen dekoriert. „Ich kann nicht anders, ich bleibe hier und male“, sagte ich zu meinem Mann Klaus und ließ mich im Schatten eines alten Baumes auf einer Parkbank nieder.

„Ist sie nicht schön, unsere Krippe?“ Ich blickte überrascht von meinem Malblock auf, als ich auf Deutsch angesprochen wurde. „Sie können es mir glauben. Eigentlich lebe ich schon 21 Jahre in Deutschland, aber Weihnachten verbringe ich immer hier in Santa Cruz“, plauderte die Frau munter drauf los und setzte sich zu mir. „Wegen meiner Familie, aber vor allem wegen dem Wetter. Der Winter in Deutschland lässt mich einfach nicht in Weihnachtsstimmung kommen. Alles viel zu trist. Ich brauche Farben, Licht, Wärme. Schließlich ist Weihnachten doch ein fröhliches Fest, nicht?“ Ich nickte lächelnd – und das gefiel ihr. Sie legte ihre Hand auf meine Schulter. „Kommen Sie doch nächstes Jahr an Weihnachten nach Madeira und feiern Sie mit uns, es wird Ihnen sicher gefallen. Das Wetter ist garantiert schön.“ – „Oh, ich glaube, daraus wird nichts“, entgegnete ich. Bisher hatte wir Weihnachten immer bei meiner Mutter in Hessen verbracht. „Ich reise wirklich gerne, aber an Weihnachten verspüre ich überhaupt kein Fernweh. Ganz im Gegenteil. Ich finde es gar nicht schlimm, wenn´s draußen ungemütlich ist. Dann ist es zu Hause umso behaglicher.“ – „Wie man wohl Weihnachten in Alaska feiert?“, grübelte meine neue Bekannte beim Gedanken an die kalte deutsche Weihnacht´. – „Nun, das werden wir beide wohl mit Sicherheit nie herausfinden, aber eine Krippe gibt es bestimmt auch dort, vielleicht nur anders als hier.“

 

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