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April 2017

- Wahre Schätze -

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Buchmesse Abu Dhabi. Es war unser letzter Messetag und ich nutzte die Gelegenheit für eine Runde. „Wenn Ihnen ein Buch gefällt, können Sie es gerne auch in die Hand nehmen“, sprach mich der Mitarbeiter eines großen österreichischen Antiquariats freundlich an. „Ehrlich gesagt, würde ich die alten Bücher am liebsten malen“, entgegnete ich. „Sie sehen so schön aus.“ - „Sehr gern“, sagte er, „aber in den Vitrinen?“ – „Nein“, nutzte ich die Chance meinen Herzenswunsch zu äußern, „am liebsten gestapelt und obenauf ein kleines aufgeklapptes Buch mit einer Zeichnung.“ Ich lächelte etwas verlegen – und freute mich, als der junge Antiquar gleich zustimmend nickte.

Während meiner Examensarbeit in Geschichte hatte ich zum ersten Mal dieses „Schatzgräberglücksgefühl“ erlebt, als ich einen unveröffentlichten Brief Georg Forsters im Bibliotheksarchiv entdeckte. Und nun stellte es sich wieder ein, als ich mir beim Malen meine Motivbücher aus der Nähe ansah. Es geschah nicht bei dem kleinen Handbuch mit Tierholzschnitten und auch nicht bei dem großen dicken Band mit einem faszinierenden Holzwurmkanal, sondern bei den äußerlich recht unscheinbar wirkenden „Petit Voyages“ von Théodore de Bry. Der Band vom Anfang des 17. Jahrhunderts sammelt die Texte der frühen Entdeckungsreisen nach Afrika, Indien und Südasien, ergänzt durch Landkarten und Zeichnungen. Schon als ich den ersten gefalteten Papierbogen auseinanderklappte, stockte mir der Atem: Hier wurden unerhörte Begebenheiten mit vielen Bildern voller Intensität dargestellt, die in ihrer Gesamtheit eine Geschichte erzählten – Blatt für Blatt. Ich hatte einen Schatz gefunden, das war mir klar!

Abends, als ich Bruno diese Bände zeigen wollte, waren sie bereits verpackt, denn die Messe war vorbei. „Dann bis zum nächsten Jahr, vielleicht haben Sie Glück und die ‚Petit Voyages’ sind noch mal mit dabei“, verabschiedete sich der junge Antiquar von uns. „Hätte ich drei Wünsche frei“, erklärte ich zu Bruno, „wären diese Bücher einer davon!“ – „Ach, du scherzt“, meinte er und schaute mich ungläubig an. „Doch, ganz im Ernst. Ich würde sogar Unterricht nehmen, um mein Latein aufzufrischen, damit ich auch die Texte lesen kann.“ – „Ach Mama!“, Bruno schüttelte belustigt den Kopf. „Du hast vielleicht Ideen.“ – „Nein wirklich“, sagte ich nun mehr zu mir selbst, „für mich sind das die wahren Schätze!“

 

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