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September 2025

- Die Seele der Kunst -

Am Anfang stand das reine Vergnügen. Als ich 1978 mein erstes Bild pleinair in der Natur malte, entdeckte ich sofort meine Leidenschaft für diese Form der Malerei. Auf Reisen entstanden kleine Aquarelle, die ich – frankiert wie Postkarten – an meine FreundInnen verschickte.

Hin und wieder träumte ich davon, meiner Kunst mehr Zeit und Raum zu geben. Doch lange blieb das Malen ein Hobby – bis zum Sommer 1992 in Odeceixe. Als sich nicht der Urlaub, wohl aber die Urlaubskasse dem Ende zuneigte, kam mir die Idee, meine Bilder zu verkaufen. Ich wagte den Versuch und malte, was mir vor Augen lag: die Küste, den Strand, den markanten Fels Penedo und die steile Felswand am Seixe, deren weiße Kappe ihr den Namen ‚Ponte em Branca‘ gab. Die Ausstellung in der kleinen Strandbar von Toy wurde ein voller Erfolg: Die Bilder verkauften sich schnell und die Nachfrage nach Motiven der „Weißen Spitze“ war groß.

Auch im folgenden Jahr malte ich die Felswand wieder und wieder – schließlich gleich zwölf Mal parallel, indem ich die Blöcke nebeneinanderlegte und Strich für Strich wiederholte. Eine clevere Idee? Vielleicht. Doch plötzlich geschah das Unerwartete: Ich verlor nicht nur den Spaß am Motiv, sondern auch die Lust am Malen überhaupt. Nach diesen zwölf Bildern fühlte ich mich leer und motivationslos. Im nächsten Jahr nahm ich meine Malsachen zwar wieder mit nach Odexeice, aber in all den Wochen am Strand entstand nur ein einziges Bild. Erst ein Jahr später kehrte meine Mallust zurück – vorsichtig, zögerlich, dafür frei von jedem kommerziellen Gedanken. Ich spürte: Für meine Künstlerseele war es tödlich, in Verkaufszahlen zu denken.

Und doch – wäre es nicht schön, von dem leben zu können, was mir wirklich Freude macht? 1998 kam mir die zündende Idee. Meine neue Freundin Monika arbeitete in einem Fotolabor, und ich fragte sie, ob man meine zarten Aquarelle reproduzieren könne. „Vielleicht – ich probiere es mal“, machte sie mir Mut. Damals gab es noch keine Scanner; die Bilder mussten fotografiert, Farben und Kontraste fein abgestimmt werden. Ich fieberte dem Ergebnis entgegen – und als ich die ersten Reproduktionen sah, war klar: Das war der Weg. Aus diesen ersten Versuchen wuchs die Idee, die bald mein Leben veränderte: MAJOBA – Kunst voll Lebenslust, gegründet 2004. Was als Spielerei begann, war nun zu einem Lebensweg geworden. Die Reproduktionen schenken mir bis heute die Freiheit, zu malen, wohin mich meine Lust und Neugier tragen – und zugleich die Freude, dass meine Lieblingsmotive weiterleben und viele Menschen erreichen können.

So bleibt die Seele meiner Kunst lebendig: getragen von Leidenschaft, genährt von Erinnerungen, geteilt in Bildern, die immer wieder neue Geschichten erzählen.

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