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März 2025

- An der Magellanstraße - - Inselliebe -

El Teide

Manchmal hat man einfach Glück! Unser Flug in Richtung Kapverden führte uns über die Kanaren – und wir saßen auf der richtigen Fensterseite. Tief unter uns lagen Teneriffa, La Gomera, El Hierro und La Palma verstreut wie blasse, beige-rosabraune Scheiben unterschiedlicher Größe auf dem tiefblauen Meer. Jede Insel hatte ihre eigene Form, jede war von einem weißen Kranz schäumender Brandung umgeben.

El Hierros höchste Berge trugen einen Hut aus Wolken und La Gomeras Höhenzüge erahnten wir an langen, anthrazitfarbenen Schatten, die wie ein senkrechtes Gitter über die Insel fielen. Auf Teneriffa stach unverkennbar der Teide ins Auge und ich erinnerte mich sofort an meinen Aufstieg von der Seilbahnstation zum Kraterrand dieses mächtigen Vulkans – an die dünne Luft in 3.800 Metern Höhe, den grandiosen Blick über Teneriffa bis hinüber zu La Gomera und La Palma und an mein kleines Bild, das ich hier oben mit einem gewissen Gefühl von Glückseligkeit malte.

Jetzt, aus kilometerweiter Ferne, schimmerte der Krater in einem leuchtenden Weiß-Gelb, umgeben von einem rötlich-braunen Band, das in graue und schließlich fast schwarze Schichten überging. An einer Seite dominierte ein gigantischer, dunkler, runder Schlund, der meinen Blick fesselte. Doch Moment – war das überhaupt noch der Teide? Nein, aus dieser Perspektive wirkte der gesamte Teide-Nationalpark wie ein einziger riesiger Vulkan. Was ich sah, waren die Spuren unzähliger Eruptionen: schwarzer Basalt, graubrauner Quarz, eisenhaltiges Rotbraun, das schwefelgelbe Gestein des Teide-Kraters. Eine Landschaft, von Feuer und Zeit gezeichnet.

Dann war der Moment vorüber. Die Kanaren glitten hinter uns zurück und unter uns lag nichts als der tiefblaue Atlantik – und irgendwo am Horizont die Kapverden, unser Ziel. Zehn Inseln, aus Vulkanen geboren, jede mit ihrem eigenen Gesicht, ihrer eigenen Geschichte. Die Vorfreude wuchs. Mein Mann und ich schätzen an Inseln die Nähe zum Meer, aber auch die Kontraste zwischen Küste und Bergen.

Als einstige Wahl-West-Berliner haben wir außerdem die Besonderheit des Insellebens selbst zu schätzen gelernt. Inseln sind Welten für sich und schon bald würden wir nicht nur die Bedeutung vieler verschiedener Namen, sondern auch den einzigartigen Charakter von Santiago, São Vicente und Santo Antão und die besondere Mentalität ihrer Bewohner kennenlernen. Und wer weiß – vielleicht würden wir uns auch schockverlieben, wie es uns bei Inseln immer mal wieder passiert.

 

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