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März 2021

-  Bulli T1  -

Jedes Jahr zum Ende des Winters, wenn im Gebüsch lauthals die Spatzen tschilpen, Zugvögel über den blauen Himmel ziehen und das erste Grün aus dem Erdreich lugt – dann spüre ich unter dem Asphalt Berlins den Sand ferner Strände, höre im Plätschern der Spree das Rauschen des Meeres, sehe im kahlen Geäst der Bäume das üppige Grün des Sommers. An solchen Tagen ziehen meine Gedanken von dannen, hin zu Sehnsuchtsorten ohne Namen, irgendwo zwischen Gelb und Blau.

Hätte ich nichts, was mich hält. Und genügend Bares. Und wäre ich nicht ich, sondern ein anderer Mensch mit viel mehr Mut. Ich würde mich an diesen Tagen ins Leben stürzen, aus dem Winter raus in den sonnigen Süden. Fahren ohne Ziel, mitgerissen von dem Gefühl, das mich jedes Jahr erfasst, sobald der Geschmack des Frühlings die Winterluft durchzieht und meine matten Lebensgeister aus ihrer Winterhöhle lockt. Hätte ich nur ein gutes Gefährt, einen Bulli…

‚Da bist Du ja endlich‘: Eines Tages entdeckte ich ihn, den grünen T1, auf einer Anhöhe mit Blick auf das Meer. Ich setzte mich auf den sandigen Boden und malte, bis seine Besitzer vom Sommertag am Strand zurückkamen und mit dem schönen Alten davontuckerten. Mein Bild war noch nicht vollendet, doch ich zufrieden und froh, dass ich ihn überhaupt gefunden hatte. Für mich ist und bleibt der Bulli das Sinnbild für Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Und symbolisiert darüber hinaus noch dieses namenlose Gefühl, das Jahr für Jahr, wenn der Frühling naht, mich drängt, dem Flug der Vögel nicht nur mit den Augen zu folgen.

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