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Juli 2020

-  Im Strandkorb  -

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Mein Schwager Heinz in Basthorst hatte eine neue Errungenschaft. Seit kurzem stand ein Strandkorb auf seiner Terrasse, der sofort der Lieblingsplatz seiner Frau Dürte geworden war. „Ihr glaubt gar nicht, wie gemütlich es ist, hier zu sitzen“, schwärmte meine Schwägerin bei unserem letzten Besuch. „Mit oder ohne Meer – das fühlt sich an wie Urlaub. Ihr solltet Euch auch mal einen für Berlin zulegen.“

Unser Balkon ist zwar lang und breit genug für eine schaukelnde Hängematte, aber zu schmal für einen Strandkorb. Doch angesteckt von Dürtes Begeisterung, bekam ich Lust, beim nächsten Ostseebesuch einen Tag im Strandkorb zu verbringen. Nicht zum Lesen oder Dösen, sondern um von hier aus einen Blick aufs Meer zu malen.

Ich hätte es wissen sollen: Im Sommer sind die Strandkörbe in Wustrow schnell vermietet. Auch an meinem letzten Urlaubstag war ich wieder zu spät dran. Doch nachmittags hatte ich dann Glück und fand einen hübschen blau-weiß gestreiften Strandkorb, ungenutzt und unverschlossen. Genau der richtige Ort und Zeitpunkt für ein neues Bild. Ich machte es mir drinnen bequem, packte die Malsachen aus, hatte schnell alle Linien skizziert und begann gerade die ersten Farbflächen zu malen, als plötzlich eine junge Familie in meinem Blickfeld aufkreuzte.

„Hallöchen“, sagte freundlich der Vater, „ich möchte Sie ja nicht verjagen, aber Sie sitzen in unserem Strandkorb. Wir haben ihn die ganze Woche gemietet, sind aber heute später hier als sonst.“ Die kleinen Zwillinge krabbelten bereits zu mir auf die Bank, die größeren Kinder halfen der Mutter, die Spielsachen im Sand zu verteilen. Der junge Vater bemerkte meinen enttäuschten Blick, überlegte kurz. „Ach, bleiben Sie doch einfach, wenn Ihnen der Trubel hier nichts ausmacht, und malen Sie Ihr Bild fertig,“ schlug er mir vor. Das war ein Wort. Ja, natürlich nahm ich sein großzügiges Angebot gerne an. Also malte ich weiter, während sich vor mir die Sandfläche dank großer und kleiner Hände in eine Sandburg verwandelte.

Mein Bild war inzwischen fertig und schön geworden, ein Grund zum Feiern. Gerade zur rechten Zeit kam ein Eisverkäufer vorbei und zeitgleich auch noch ein Wägelchen mit Heißgetränken. Ich lud die Kinder zum Eis und uns Erwachsene zum Kaffee ein, verabschiedete mich dann von der netten Familie und spazierte am Strand entlang zu seinen einsameren Abschnitten. Auch wenn ich nach wie vor die Sommertage lieber langgestreckt im Sand unterm Sonnenschirm verbringe, ist ein Strandkorb eine gute Erfindung. Schattig, wetterfest und echt gemütlich. Hätten wir in Berlin einen Garten, bestimmt könnte ich dieser Versuchung nicht widerstehen.

 

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