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Oktober 2019

- Das Zeesboot -

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Zeit ohne Ende, gutes Wetter, alleine und ungestört. Ist das nicht ein schönes Leben? Ich bin an der Ostsee und sitze in einem Zeesboot. Ruhig gleitet es über das Wasser, die rotbraunen Segeln vom Wind gebläht. Vorbei zieht das schilfbewachsene Ufer, die reetgedeckten Bauernhäuser entziehen sich nach und nach meinem Blick. Nur noch ein Kirchturm ragt über die Baumkronen. Unser Kapitän erzählt Geschichten vom Fischland und dem Darß, dem Fischfang auf dem Bodden, dem früheren Leben der Menschen am Meer – vom Schiffsbau, den Handelsrouten, den Salpetertouren bis nach Übersee. Oder er schweigt. Mit halb geschlossenen Augen blinzele ich genussvoll in den Sonnenschein. So segeln wir fast lautlos, nur vom Plätschern kleiner Wellen an der Bordwand begleitet, übers Wasser.

Gleich am nächsten Tag zieht es mich frühmorgens zum Hafen von Ahrenshoop. Dort liegt das Zeesboot vor Anker. Ich packe die Malsachen aus und male seinen Rumpf. Schon kommen die ersten Ausflügler und nehmen auf dem Zeesboot Platz. Jetzt widme ich mich den Menschen, male den einen, dann den anderen. Viel zu schnell wird der Anker eingezogen, die Leinen werden gelöst, die Segel gesetzt. Schnell nimmt das Boot Fahrt auf und ist meinem Blick entschwunden – kaum, dass ich die markanten Segel skizziert habe. Jetzt kann ich nur noch auf seine Rückkehr warten. Ich mach´s mir gemütlich, trinke im Restaurant einen Kaffee, beobachte das Treiben im kleinen Hafen. Dann lege ich mich eine Weile auf die Wiese, sitze eine Zeitlang auf der Kaimauer, male das dichte Schilf, blinzele in den Himmel. Ah, das Zeesboot kommt zurück, aber die Segel sind bereits eingezogen. Nun muss ich warten, bis die nächste Schiffstour startet. Das dauert. Also esse ich zu Mittag, liege wieder in der Sonne, beobachte die Wolken, male eine Ente auf dem Wasser. Endlich ist es soweit! Ausflügler nehmen Platz im Boot, der Anker wird gelichtet, die Segel gesetzt. Und jetzt fegt mein Pinsel übers Papier, fängt die rotbraunen Segel mit Farben ein, bevor sich das Boot wieder meinem Blick entzieht. Zufrieden mit mir und der Welt packe ich die Malsachen ein, esse noch ein Fischbrötchen. Dann geht´s weiter zum Meer und zum nächsten Bild.

Solch schöne Tage sind eher selten. Denn fast immer ist es zum Malen eine Idee zu windig, zu kalt, zu heiß, zu sonnig, zu trüb. Und Zeit ohne Ende – wann hat man die schon ´mal?

 

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