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Oktober 2018

- Lanyon Quoit -

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Die Unterirdischen Städte von Kappadokien, das Steinzeitdorf auf einer Orkney-Insel, die Höhlen von Matalla: Die Orte, in denen schon in grauer Vorzeit Menschen lebten, faszinieren mich. Ich liebe es, prähistorische Werkzeuge und Waffen, Tongefäße und Schmuck zu sehen, bin beeindruckt von Malereien und Ritzungen auf Fels. In England gibt es Steinkreise, Megalithen und Steintischportale – und wenigstens eines dieser Steinzeitrelikte wollte ich malen. So nahmen wir in unserem Urlaub in Cornwall an einer kleinen Tour zum Lanyon Quoit teil: eine gigantische Steinplatte ruht auf drei Steinpfeilern. Alles Findlinge der letzten Eiszeit, erklärte uns Tourguide Patrick. Man wisse aber nicht, wann und wie sie transportiert und aufgerichtet wurden. War dieses Portal der Zugang zu einem kultischen Ort oder einer Grabstätte? Unser damals noch kleiner Sohn Joel war neugierig und hatte viele Fragen nach dem „Warum“, mein Mann Klaus und ich hätten sie ihm gern beantwortet. Aber wie über Dinge reden, von denen niemand etwas weiß?

„Aber durch diesen Lochstein, so habe ich es gelesen, krochen doch immer die Frauen rückwärts hindurch, wenn sie fruchtbar sein wollten – und das zehnmal“, warf eine Touristin in die Runde mit Blick auf den Fels neben dem Steinportal. Patrick zuckte mit den Schultern. „Das kann sein, aber es kann genauso gut nicht so sein“, sagte er sachlich, schüttelte aber unwillig den Kopf als eine andere Frau behauptete, sie wisse aber mit Sicherheit, dass diese Felsplatte ein hochenergetisch geladener Ort sei. In der Steinzeit habe man genau hier die Verbindung zum Universum hergestellt und Orakel gesprochen. „Nein“, sagte Patrick, „darüber können wir 200 Generationen später nur spekulieren – einfach daran glauben oder auch nicht. Der umgangssprachliche Name für Lanyon Quoit lautet ‚The Giant´s table‘, der Tisch der Riesen. Auch das ist eine Idee von vielen und wäre theoretisch doch eine einleuchtende Option, oder?“ Alle lachten bei dieser Vorstellung, außer Patrick. Unergründlich wie die Steinzeit überhaupt, würde auch dieses Steintischportal niemals sein Geheimnis lüften.

Während die kleine Reisegruppe nun weiterfuhr, um andere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung zu besuchen, blieb ich alleine zurück und malte das Bild vom Lanyon Quoit. Es war schön, mitten auf dem Feld im Gras zu sitzen, mir vorzustellen, wie bedeutend dieser jetzt so einsame Ort vor vielen tausend Jahren zweifellos einmal gewesen war. Später lief ich zum nächsten Dorf und nahm einen Bus zurück in die Stadt. Abends im B&B staunte ich nicht schlecht, als mir auch Joel eine Zeichnung vom Lanyon Quoit präsentierte. Bei ihm hatten drei Riesen am Steintisch Platz genommen und mampften fröhlich ein Mammut. Offensichtlich hatte ihm gerade diese Sichtweise auf die Steinzeit am besten gefallen.

 

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