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Oktober 2021

- Finale mit Nena und Flut -

Die Geschichte des Bildes mit Nena beginnt eigentlich schon vor vielen Jahren, als wir beide einen Sommer lang Sprachkurse auf Deutsch und Portugiesisch abhielten und sich aus unserer Teamarbeit eine schöne Freundschaft entwickelte. Als mein größtes pleinair-Projekt – ein rund fünf Meter langes Strandbild, an dem ich bereits mehrere Jahre in Odeceixe gearbeitet hatte – so gut wie beendet war, reservierte ich das letzte freie Fleckchen für Nena.

Es war Mitte Oktober, das Meer aufgewühlt, der kleine Strand menschenleer und von der Flut schon fast überspült, als Nena wie verabredet zu uns stieß. "Zeig mir doch mal Dein ganzes Werk, ich würde es so gern sehen.“ Also holte ich für meine Freundin die sieben großen Aquarellblätter aus der Maltasche und breitete sie nebeneinander im Sand aus. Die ganze Crew aus Familie, Freunden und Freunden von Freunden hatte ich über die Jahre in einer überdimensionierten Strandszene festgehalten. Ich zeigte auf eine Stelle auf dem äußersten linken Blatt: "Nena, Du kannst hier auf den Felsen sitzen, vielleicht ganz entspannt mit Deinem Buch in der Hand?“ – “Klingt gut, Marion, so weit oben werde ich beim Lesen sicher nicht nass!" – Während Nena über große Gesteinsblöcke kletterte, sammelte ich meine Blätter ein und begann mit dem Malen, sobald sie es sich auf dem großen flachen Felsen bequem gemacht hatte. "Behältst Du die Flut im Blick?", bat ich meinen Mann Klaus. Denn die Wellen, die nach und nach immer weiter den Strand heraufpreschten, sollten mich am besten nicht weiter beschäftigen. Ich kam beim Malen gut voran, Nenas Abbild auf dem Papier entsprach der Wirklichkeit. Die Felsen und den Himmel würde ich morgen malen, für heute war ich sehr zufrieden und winkte Nena zu uns. “Jetzt bin ich aber gespannt, wie alles zusammen aussieht.“ Also zog ich abermals die Aquarellblätter aus der Malmappe und legte sie im Stapel vor mir auf einen flachen Felsen. Wie aus dem Nichts rief Klaus plötzlich: “Achtung, Wasser!" Schon war sie da, die Riesenwelle, größer und kraftvoller als alle anderen zuvor. In dieser Sekunde blieb uns nichts anderes übrig, als kurzentschlossen danach zu greifen, was gerade in der Nähe war: den Aquarellblättern, aber auch nach Schuhen, Hosen und Taschen. Zum Glück waren alle sieben Einzelblätter meiner großen Strandcollage gerettet, nur ein paar Pinsel fehlten und mein Malkasten triefte jetzt von Salzwasser. Nenas Buch war auch noch da, das T-Shirt von Klaus und eine Tüte mit Proviant blieben allerdings unauffindbar. Ein großes Unglück? Das fanden wir nicht, denn alles Wichtige war gerettet. Die wenigen verlaufenen Farbstellen auf meinen Aquarellblättern würde ich später bearbeiten können. Nichts war zerrissen – und das war fast ein kleines Wunder angesichts der Kraft, mit der das Wasser an den Papieren in unseren Händen gezogen hatte.

“Was für eine Geschichte!“, findet Nena immer wieder, wenn wir uns über diesen Tag am Meer und die Rettung der großen Strandcollage unterhalten. "Du solltest sie einmal aufschreiben, sonst weiß ja niemand, was passiert ist." Sie hat recht. Denn obwohl man dem Papier noch unser kleines Abenteuer ansehen kann, hat sich bislang noch niemand über die ungewöhnlichen Farbverläufe gewundert.

 

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