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Mai 2021

-  Baumfrösche  -

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Der Nebelregenwald von Monteverde in Costa Ricas ist ein wahrlich wundersamer Ort. „Es ist dort immer feucht und nebelig“, wusste mir mein Mann Klaus von einer früheren Reise zu berichten. Aber der Klimawandel verschont auch den Nebelregenwald nicht, denn als wir dort ankamen, erstrahlte er im Sonnenschein. ‚Das hier ist doch Marsupilami-Land‘, dachte ich an diesem sonnigen farbenfrohen Tag fasziniert beim Anblick der hochgewachsenen Bäume mit üppigem Blätterdach, langen Lianen an ihren mächtigen Armen und vielen Bromelien am Stamm.

In diesem Urwald leben die wundersamen kleinen Baumfrösche. Sie sind nur daumengroß. Doch nicht die Tatsache, dass sie Giftstoffe zu ihrem Schutz absondern können, sondern wie rührend sie sich um ihren Nachwuchs kümmern, fasziniert mich an diesen Tieren. Ich hatte vor unserer Abreise über die Frösche einen Filmbericht gesehen, der mich in Staunen versetzte. Sie legen 5 bis 6 Eier in einer kleinen Wasserlache am Boden ab. Die ausgeschlüpften Kaulquappen ‚klettern‘ alsbald auf den Rücken ihrer Mutter. Der Frosch trägt nun eine Kaulquappe nach der anderen zu einer Bromelie am Stamm. In ihrem Kelch sammelt sich Wasser – und der Frosch lässt die kleine Kaulquappe in ihre neue Kinderstube gleiten: In jede Bromelie eine einzige. Tag für Tag kehrt die Mutter zurück und legt in jeden Kelch ein unbefruchtetes Ei, von dem sich die Kaulquappe ernährt, bis sie sich zu einem Frosch entwickelt hat.

Es gelang mir natürlich nicht, die kleinen Tiere in der Natur zu malen. Sie leben schließlich in den Baumkronen und sind nachtaktiv. Daher besuchten wir das Ranarium eines Naturparks – und ich hatte Glück: Dort konnte ich zunächst zwei kleine Baumfrösche malen, die allerdings hurtig die Dunkelheit suchten. Danach den ‚rotäugigen Laubfrosch‘. Schlafend ist er fast unsichtbar, denn sein Rückengrün unterscheidet sich nicht von einem Blatt. Doch wacht er auf und reckt seine Glieder, erscheint das farbenfroheste Tier, das ich je zu Gesicht bekommen habe. Übertroffen wird er im Nebelregenwald sicher in seiner Farbenpracht nur von einem Vogel, dem lang- und buntbefederten Quetzal, der an dem Tag, als ich die Bromelien malte, ganz in meiner Nähe gesichtet wurde. Leider hat er sich mir nicht gezeigt – oder habe ich ihn zwischen all den Orchideen, Schmetterlingen und Kolibris im wundersamen Blätterwald einfach übersehen?

 

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