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September 2019

- Das Kapitänshaus -

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Es gibt ein kleines „Erkenne-Dich-selbst-Spiel“, das beginnt folgendermaßen: „Du siehst einen Weg, der führt zu einem Haus. Beschreibe den Weg: Ist er lang, ist er kurz, ist er gerade oder gewunden? Und nun beschreibe Dein Haus, wie sieht es aus?“ Ich erinnere mich noch gut an die Antwort meiner Freundin Sigi: „Der Weg zu meinem Haus ist ganz gerade, aber nicht kurz. Er führt durch einen Garten mit vielen blühenden Blumen. Mein Haus ist ein echt nordisches Haus mit reetgedecktem Dach. Oben gibt es ein Fenster und man kann von dort aus bis zum Meer blicken.“ Sigi lachte: „Ach ja – und mein Haus ist gelb, gelb wie die Sonne.“

Eines Tages sagte ich zu Sigi: „Stell Dir vor, genauso ein Haus, wie Du es letztens in dem Spiel beschrieben hast, habe ich auf dem Darß in dem hübschen Dörfchen Born entdeckt – und es auch gleich gemalt.“ – „Zeig mal her“, freute sich Sigi über die Überraschung. „Ja, genau das ist es! Das Haus entspricht exakt meinen Vorstellungen. Ach, ist das nicht schön, dass es sowas tatsächlich gibt?“ – „Es kommt noch besser. Die Eigentümerin ist auch wahnsinnig nett. Als sie sah, dass ich male und nur mein Fahrrad als Stütze habe, brachte sie mir doch wirklich einen Stuhl zum Sitzen und etwas später auf einem Tablett einen Teller mit selbstgebackenem Kirschkuchen. Für mich und Klaus. Sie erzählte uns auch die spannende Geschichte ihres Hauses. Ihr Mann war ein Kapitän und kannte ein wenig die Welt. Eines Tages kam er von einer Reise zurück und hatte genug vom tristen Grau der Fassade. Kurzerhand organisierte er einen Eimer gelber Farbe, was zu DDR-Zeiten nicht gerade einfach war, und gab seinem Häuschen einen neuen Anstrich. „Sie werden es nicht glauben, was das für unser Lebensgefühl ausgemacht hat“, erinnerte sich die nette alte Dame, „denn bald fingen auch die Nachbarn an, sich auf irgendwelchen Wegen Farbe zu besorgen. Und so wurde unser Dorf mit einem Mal bunt. Als locke Farbe Farben an, gab´s überall wieder viel mehr Blumen in den Gärten. Gartenzäune wurden gestrichen, Holzbänke gebaut, Fensterläden und Türen verziert – na ja und so ist es bis heute geblieben.“

„Großartig“, freute sich Sigi, „wenn sich die guten Dinge immer weiter entwickeln. Übrigens: Mein Haus hatte in meiner Vorstellung einen großen gemütlichen Gemeinschaftsraum mit offener Küche und Platz für viele Freunde. Wie schaut Dein Haus denn von innen aus?“ So lautete nämlich die nächste Frage in meinem „Erkenne-Dich-selbst-Spiel“. – „Oh, die Frage kann ich Dir leider nicht beantworten. Aber die Kapitänsfrau vermietet ein Zimmer. Da kannst Du es selbst herausfinden.“ – „Und was meinst Du, kann man von oben aus dem Fenster auch die Ostsee sehen?“ – „Das nicht. Aber einen freien Blick auf den Bodden hast Du bestimmt.“

 

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