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Juni 2023

- Der Leuchtturm von Prerow -

Ich liebe die Küste, die Klippen und Brandung, die Dünen, den Strand. Weil das Blau von Himmel und Meer mal hell und klar leuchtet, mal tiefgründig schimmert, die Wolken und Wellen sanft schaukelnd oder in heller Aufruhr dahinziehen, die Sonne mich aufheizt, der Wind mich treibt und meine Füße beim Laufen im Sand so schön versinken. Ich mag die salzige Luft, den würzigen Duft, mag Treibholz, Muscheln, feuchtschimmerndes Gestein. Und Leuchttürme. Vor allem, wenn man sie besteigen und aus der Höhe weit über Land und Wasser blicken kann.

In den letzten Jahren arbeiteten mein Mann Klaus und ich auf vielen „Handgemacht-Märkten“ an der Ost- und Nordsee. Von April bis Oktober zogen wir Woche für Woche von einem Küstenort zum anderen. Wenn es meine Zeit zuließ und das Wetter mitspielte, malte ich die lokalen Leuchttürme. Jeder einzelne von ihnen hat seine Besonderheit. Das kann der Standort, die Bauweise oder seine Geschichte sein. Manchmal nehme ich ein Boot oder ein Fahrrad, um ihn zu erreichen. Sitze in den Dünen oder im Gras, zwischen Sanddornhecken oder auf einem Mäuerchen und male. Die Sonne kann ruhig knallen und der Wind richtig pusten. Hauptsache, es regnet nicht. Wenn wie in Prerow dem Leuchtturm noch ein kleines Café angeschlossen ist, kehre ich dann gerne mit Klaus dorthin zurück, um ihm bei Kaffee und Kuchen ein paar Blaubär-Geschichten von meinem jüngsten Malabenteuer zu erzählen. Es ist sogar möglich, auf Leuchttürmen zu übernachten und vielleicht machen wir das demnächst einfach mal, wenn wir wieder oben an der Küste unserer Wege ziehen. Aufwachen mit 360-Grad-Sicht, das wäre doch fast Seefahrer-Romantik. Hochgefühle inklusive!

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